5. Januar 2010

Ein Sommer in New York – The Visitor

Category: Bochum,Film,Sneak — Terje @ 18:52

Die erste Sneak des Jahres 2010 kredenzte dem Bochumer Sneakpublikum mal wieder einen echten Programmkinofilm, welcher sich fernab von ausgetretenen Hollywood-Pfaden bewegte. Das kleine, stille Kammerstück “Ein Sommer in New York” stellt den Universitätsprofessor Walter Vale (Richard Jenkins) in den Mittelpunkt, welcher nach dem Tod seiner Ehefrau mehr und mehr in die soziale Isolation entgleitet. Als er nach New York fährt um dort auf einer Konferenz einen Aufsatz zu präsentieren, erlebt er beim Betreten seiner Wohnung eine Überraschung: Diese wird nämlich von zwei illegalen Einwanderern bewohnt, dem Pärchen Tarek und Zeinab. Nachdem Walter sich dazu durchringt, die beiden weiterhin bei ihm wohnen zu lassen, beginnt für ihn ein Heilungsprozess. Durch Tareks ansteckende Leidenschaft für Trommelmusik erwächst eine Männerfreundschaft, die nicht nur die kulturellen Unterschiede überwindet, sondern auch Walter wieder ins Leben zurückholt. Damit ist die erste Hälfte des Films ein herzerwärmendes Unterfangen, welches stellenweise in ein Feelgood-Movie abgleitet. Doch dann wird Tarek von seiner Vergangenheit eingeholt, aufgrund eines Missverständnisses verhaftet und schließlich in Untersuchungshaft gebracht. Die zweite Hälfte des Films beschäftigt sich mit der Unfähigkeit von Tareks Angehörigen (u. a. seiner Mutter) mit ihm in Kontakt zu treten und den Bedingungen unter denen Einwanderer in den USA zu leiden haben. Dabei bleibt der Fokus jedoch stets bei Walter, welcher beginnt sich für Tareks Mutter zu interessieren. Am Ende bleibt die Liebe der beiden nur eine romantische Illusion und Walter führt, nachdem Tarek endgültig abgeschoben wurde, den bescheidenen Traum der beiden zu Ende: Einmal in der New Yorker-Ubahn zu trommeln.
Eine pauschale Bewertung des Filmes fällt zunächst nicht leicht: Es ist ein relativ einfach gestrickter Film, welcher zum Großteil von seinen sympathischen Charakteren lebt. Er bewegt sich fernab des Mainstream, weil er sich einem schwierigen Thema in leichtfüßiger Art und Weise nähert. Jedoch schlägt der Film im zweiten Teil nicht immer den richtigen Ton an, sodass es zu dramatisch-unrealistischen Überzeichnungen kommt. Das Drama wird immer unvermeidlicher, was auch dem Zuschauer bewusst wird. Nichtsdestotrotz hat der Film (gerade in der ersten Hälfte) überzeugt, weswegen er auch locker 3 von 5 Trommeln verdient hat.
Deine Wertung zum Film/Buch/Ding:
MiesNajaDurchschnittlichZiemlich gutGrandios! (1 Stimme(n), durchschnittlich: 3,00 von 5)

Links zum Beitrag:

Keine Kommentare

No comments yet.

RSS feed for comments on this post.

Sorry, the comment form is closed at this time.