14. Oktober 2009

Hangtime – Kein leichtes Spiel

Category: Bochum,Film,Sneak — Terje @ 20:02

Am Montag wurde uns in der späten Bochumer Sneak mal wieder ein außergewöhnlicher Film präsentiert. Die Stimmung war um 23.00 vor Filmbeginn auch denkbar besser als sonst, da uns diesmal die hohle Ansage erspart blieb (die gibts nur um 20.00). Hangtime - Kein leichtes Spiel ist ein waschechter NRW-Film, welcher zu 85% in Hagen spielt. Die Großstadt zwischen Ruhrgebiet und Sauerland dient hierbei als Kulisse für einen Film, welcher den jungen Basketballspieler Vinz Berg zur Hauptfigur hat. Eins vorweg: Ich halte wirklich nicht viel von Sportfilmen! Ich finde, dass die meisten dieser Art 0815-mäßig (so wie Mighty Ducks) ablaufen und sie deshalb endlos anöden. Doch Hangtime ist erfrischend anders. Der Film ist keine glattgebügelte Hochglanzproduktion, er ist eher dreckig und rauh. Das grobkörnige Bild trägt sein Übriges zum ohnehin schon rauhen Umgangston der Protagonisten bei.
Vinz (Max Kidd), besagter Hauptcharkter, steht kurz vor dem Abitur und träumt davon, in den USA durch ein Sportstipendium die Uni bezahlen zu können. Da er aus eher ärmeren Verhältnissen stammt, scheint dieser Plan zu Beginn auch ein Traum zu bleiben. Sein älterer Bruder Georg (Misel Maticevic), der ihn nach dem Tod ihrer Eltern aufgezogen hat, will dass er die Basketballkarriere verfolgt, die ihm selbst immer verwehrt blieb. Dadurch, dass Vinz und Georg unterschiedliche Vorstellungen über Vinz’ Zukunft haben kommt es unweigerlich zum Konflikt. Georg, der sich als Manager von Vinz versteht, wird durch die Unsicherheit von Vinz’ Zukunft immer mehr belastet und rastet schließlich aus. Als das alles entscheidende Spiel, bei dem es für den Verein Phönix Hagen um den Aufstieg in die erste Liga geht, bevorsteht beginnen sich die Fronten zu klären. Doch am Ende kommt nicht alles wie gedacht.
Wenn man einige Eckpfeiler der Filmhandlung so runterschreibt, dann könnte man leicht das Gefühl bekommen, der Film würde sich gar nicht so sehr um Sport drehen. Das tut er auch nicht. Zumindest nicht primär. Basketball steht hier eigentlich vielmehr für das Umfallen und immer wieder Aufstehen, das sich selbst Finden ohne sich dabei verlieren zu müssen. Es wird zwar in vielen Filmszenen Basketball gespielt, dabei ist das Spiel an sich jedoch nie losgelöst von der Befindlichkeit des Protagonisten, was das Ganze so interessant und sehenswert macht. Selbst die am Rande gestreifte Liebesgeschichte läuft nicht als Nebenhandlung reibungslos ab und wartet mit der einen oder anderen Überraschung auf. Den gesamten Film dominiert ein angenehmer Realismus, was zur Folge hat, dass er nahezu klischeefrei daherkommt. Diese Tatsache und das tolle Schauspiel aller Beteiligten, die tolle grobkörnige Optik und die gut inszenierten Basketballszenen bringen dem Film zusätzliche Pluspunkte. Insgesamt ein wirklich sehenswerter Film, welcher meine Erwartungen klar übertroffen hat. Daher gibt es 3 1/2 von 5 rostigen Basketballkörben für dieses lokalpatriotische Kleinkunstwerk.
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Links zum Beitrag:
"Hangtime" – Die offizielle Seite

1 Kommentar

  1. Klingt echt nicht übel - kann man sich bei Gelegenheit ja mal anschauen. Und ich weiß auch schon, wer mitgehen wird…

    Kommentar by Anne — 14. Oktober 2009 @ 21:47

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