18. April 2009

Knowing

Category: Film — Dennis @ 18:42

Knowing Zum Schuljahrsende wird an einer Grundschule in den USA in den fünfziger Jahren eine Zeitkapsel in der Erde versenkt. Darin: Zeichnungen vieler Grundschüler, die sich die Zukunft vorstellen sollen. Fünfzig Jahre später wird die Zeitkapsel gehoben und Caleb, der Sohn von John Koestler (Nicolas Cage) findet darin einen über und über mit Ziffern bekritzelten Zettel. John findet heraus, dass diese Zahlen große Katastrophen in der Geschichte der Menschheit seit den Fünfzigern aufzeichenn, komplett mit Datum, Ort und Anzahl der Toten. Doch einige Ziffern sind noch offen…

Alex Proyas ist ein interessanter Regisseur. Obwohl er erst vier größere Hollywood-Filme gemacht hat, hat er schon mit den ganz Großen gearbeitet: Will Smith in I, Robot, William Hurt in dem großartigen Dark City und jetzt eben Nicolas Cage. Proyas Filme sind zwar irgendwie massenmarkttauglich, haben jedoch oft ihre ganz eigene Ästhetik, ihren eigenen Erzählstil. So auch bei Knowing.

Die anfangs angerissene Geschichte ist eigentlich schon so auch aus dem Trailer bekannt. Nach Isaac Asimov, dessen Kurzgeschichten und drei Gesetze der Robotik die Grundlage für I, Robot bildeten, dient nun eine Geschichte von Science-Fiction-Gott Arthur C. Clarke (bekannt beispielsweise durch 2001) als Grundlage. Und die Grundidee ist so faszinierend wie grausam: Was wäre, wenn du wüsstest, wann und wo wie viele Menschen sterben würden? Würdest du versuchen, es zu verhindern?

Aus dieser Ausgangssituation lässt Proyas Nicolas Cage durch wirklich, wirklich krasse Unglückssituationen stolpern. Hier darf bezweifelt werden, wieso der Film in den USA ein PG-13-Rating bekommen hat und in Deutschland sogar ab zwölf beziehungsweise ab sechs in Begleitung eines erwachsenen freigegeben ist.

Doch was wäre eine solche Geschichte ohne den Grund? Woher wusste die merkwürdige Schreiberin der Zahlen etwas über zukünftige Ereignisse? Und hier beginnt die schwächere Seite des Films.
Proyas versteckt sich hier hinter den Whisper People, merkwürdigen Personen in schwarzen Anzügen, die Caleb und Anderen Dinge ins klischeehaft rauschende Hörgerät flüstern. Diese Mystery-Einlagen sind zwar durchaus effektvoll in Szene gesetzt, doch leider erinnern sie zu sehr an eine merkwürdige Mischung aus Akte X und Signs. Das große Finale ist dann zwar effekttechnisch durchaus eines, inhaltlich jedoch so antiklimaktisch, wie es nur möglich ist.

Wo wir gerade von den Effekten sprechen: Ein solcher Mystery-Action-Thriller kommt natürlich nicht mehr ohne eine Bataillon von Special Effects aus. Oft genug fehlt jedoch das gewisse Etwas; die Szenen wirken einfach nicht echt, die herumfliegenden Objekte eben nicht real, schwer, wirklich, sondern eben wie etwas, das gerade aus einer Rendering-Pipeline gefallen ist.

Knowing ist nicht, was man nach den Trailern erwartet. Er ist düster, böse und bedrohlich und eigentlich ein wirklich, wirklich guter Film, wenn die letzte halbe Stunde nicht wäre. Es wirkt, als hätte da einer der Drehbuchautoren eine richtig gute Idee für eine Story gehabt, diese aber dann leider nicht zu Ende gedacht und schnell noch einen blöden Schluss daran geklatscht. Inwieweit das Ganze Clarkes Geschichte widerspiegelt kann ich leider nicht sagen, vielleicht wisst ihr da ja mehr!

Wer großes Weltuntergangs-Kino mag und am Ende des Films dank der zunehmende Qualität der Special Effects über die dürftige Story hinwegsehen kann, wird Knowing mögen. Ich kam leider kopfschüttelnd und ziemlich enttäuscht aus dem Kino.

Zweieinhalb von fünf Kieselsteinchen für Knowing.

Dennis

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Links zum Beitrag:
Knowing bei imdb
Mehr über Arthur C. Clarke
Der wirklich, wirklich großartige Dark City bei imdb

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