13. Mai 2008

The Eye

Category: Film — Dennis @ 22:42

The Eye Schaut euch das links stehende Filmplakatchen an - sagt das alles? Es sagt alles: Fade Schockerkost á la The Ring oder Ju-On, auch nach einem japanischen Vorbild (namens Jian gui).
Jessica Alba, die ich grundsätzlich mit Jennifer Garner verwechsle, spielt die seit der Kindheit erblindete Geigerin Sydney, die nach einer Hornhauttransplantation plötzlich merkwürdige Wesen und Ereignisse sieht, die so eigentlich nicht ganz normal sind. Sie geht zusammen mit ihrem Reha-Fritzen (Allesandro Nivola, bekannt aus grandiosen Filmen wie Goal oder Goal 2 [die ich leider vor der Existenz des Sneakcasts gesehen habe, Himmelherrgottnochmal, das hätte einen nuclear boot in the nuts gegeben]) auf Forschungstour und findet heraus, dass ihre Augen (waren es nicht eben noch die Hornhäute? Egal…) von einer mexikanischen Bruja (Hexe) stammen, die den Tod von Menschen vorhersagen konnte und sich dieses Wissens bewusst werdend erhängt hat. Es folgt das obligatorische Finale mit großer Explosion und ebenso großem Drama - und dann sind die knapp hundert Minuten auch schon geschafft.

Was der Film richtig macht: Schöne Unschärfeeffekte, während Sydney “langsam” wieder sehen lernt. Dazu einigermaßen gute Special Effects, die die aus Mangel an Alternativen mal Todesengel genannte Wesen und Sydneys Flashbacks ganz gut aussehen lassen. Hinter dieser glitzernden Fassade gibt es allerdings einiges…

Was der Film falsch macht: Großspuriges Auftreten, wo wir es doch hier eher mit lauer Durchschnittsware zu tun haben - ein Star macht noch keinen Hit. Außerdem ein Übermaß an althergebrachten Schockeffekten, die man so schon unendlich oft und besser beinahe ebenso häufig gesehen hat. Den Zuckerguss bilden eine nicht vorhandene Charakterentwicklung (“Wieso will der Arzt, den ich jetzt seit zwei Tagen kenne, nicht seine Karriere für eine durchgeknallte Irre wie mich aufs Spiel setzen?”) und eine Handvoll Kopfschüttel-Sprüche (wobei die Unterhaltung “Ich… ich sehe…” - “Was denn? Tote Menschen?” schon nicht ohne ein Schmunzeln zu hinterlassen an meinen Ohren vorbei zog).

The Eye ist gut für alle, die sich mal in Japano-Horror hinein schauen wollen, ohne gleich die volle Dosis abzubekommen. Der Film ist - lässt man die erwähnten “Oh, da springt jetzt plötzlich jemand hinter einer Kiste hervor, Buh!” einmal außer Acht - größtenteils grunzlangweilig, aber schön anzusehen.

Auch wenn Jennifer Garner… nein, Jessica Alba wohl die schlechteste Synchron-Geigerin der Welt sein dürfte (nein, Mädchen, da kommt kein Ton ‘raus, wenn du das Stöckchen in der rechten Hand einfach nur still hältst!) landen wir bei eineinhalb zerschlagenen Glühbirnen. Schema F.

Nach The Ring, The Grudge und The Eyes kommt dann vermutlich demnächst The Kindergärtnerin, The Stiefmütterchen und The Gastritis. Viel Spaß dabei…

Dennis

Deine Wertung zum Film/Buch/Ding:
MiesNajaDurchschnittlichZiemlich gutGrandios! (3 Stimme(n), durchschnittlich: 1,33 von 5)
Links zum Beitrag:
The Eye bei imdb
Ju-On (The Grudge) bei imdb
Einer der wenigen wirklich gut gemachten Horrorfilme, der mal nicht nur mit billigen Schockmomenten punktet, sondern Gänsehaut macht.
The Ring bei imdb

1 Kommentar

  1. The Gastritis

    Einfach nur göttlich! Ich sehe den Plot schon vor mir:
    Der Protagonist Bobby ist Bauarbeiter. Zu Beginn des Films stürzt er von einem Gerüst und landet dabei mit dem Bauch auf einer Eisenstange, die ihm den Magen durchstößt.
    Er überlebt und kann dank einer Magentransplantation sogar wieder feste Kost essen. Allerding war der Spender des Magens Kanibale und Bobby beginnt nun davon zu träumen Menschen zu verzehren… Einzig die Gastritis kann ihn noch aufhalten…

    Kommentar by Patrick — 14. Mai 2008 @ 1:55

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