28. April 2008

Selbstgespräche

Category: Film,Sneak — Anne @ 20:55

Bei der letzten Sneak war ich sehr gespannt, weil der Film als “early early early Sneak” angekündigt worden war. Abgesehen von den überflüssigen Anglizismen (Warum kann man nicht einfach “früh” sagen?) erhöht so etwas natürlich enorm die Spannung und ist somit für die meisten Sneaker genau das Richtige.

Ehre, wem Ehre gebührt: Obwohl der Film schon Mitte Juli, also gar nicht mal so spät, anläuft, hatte ich vorher noch nie etwas davon gehört. Es geht um ein Callcenter, das geschlossen werden soll, wenn sich nicht die Quote verbessert. Im Mittelpunkt der Handlung stehen der Chef der Callcenter-Abteilung (August Zirner), sein bester Mitarbeiter Adrian, der zu schüchtern ist, um Frauen in die Augen zu sehen, (Johannes Allmayer) und der neue Mitarbeiter Sascha (Maximilian Brückner), der von einer Karriere beim Fernsehen träumt und für den der Callcenter-Job nur eine Notlösung ist. Während des Films entwickeln sich die Charaktere weiter, was interessant anzusehen ist.

Alles, was Recht ist, man merkt schon an dieser Beschreibung, dass die Bezeichnung “Komödie” auf den Film nicht passt. Als solcher wurde er nämlich sowohl von den Cineplex-Mitarbeitern in Münster als auch von dem Gesandten des Verleihs bezeichnet. Er war zwar an einigen Stellen lustig, aber für eine richtige Komödie fehlte es an einem Friede-Freude-Eierkuchen-Ende. In dem Film jagte nicht ein Gag den anderen, und man hatte auch nicht den Eindruck, dass dies so gewollt war. Man kann jetzt darüber streiten, was eine richtige Komödie ausmacht, doch mein Eindruck war jedenfalls, dass der Film keine ist. Das ist natürlich so subjektiv, wie Eindrücke immer zu sein pflegen, aber das gilt ja für die gesamte Rezension! Ich meine auch, es tut dem Film ganz gut, dass sich das Genre nicht eindeutig bestimmen lässt. Er ist fesselnd, und das ist die Hauptsache.

Es ist allerdings schade, dass der Callcenter-Stoff bereits in Outsourced behandelt wurde. Obwohl ich nicht weiß, welcher Film eher da war und wer die Idee zuerst hatte, wirkte Selbstgespräche auf mich deshalb nicht so originell, wie er es sonst vielleicht getan hätte. Vier von fünf Klapprädern der gehobenen Mittelklasse gibt es aber doch.

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2 Comments

  1. Was heißt denn jetzt in dem Zusammenhang “early, early (…) Sneak”? So richtig früh war das ja dann jetzt mit Juli auch nicht…

    (Und der Semantikfetischist in mir wundert sich ob der “early Sneak” über eventuelle Pleonasmen *g*)

    Kommentar by Dennis — 28. April 2008 @ 22:16

  2. Tja, das hat mich auch gewundert! “Early early early Sneak” war ein Zitat von dem Mitarbeiter, der den Film eine Woche zuvor angekündigt hatte. Der Typ vom Verleih hat auch zuallererst betont, dass der Film bereits im Juli und nicht etwa erst 2009 anlaufen würde…
    Das “early early early” war also - unabhängig von der stilistischen Einordnung - falsch.

    Kommentar by Anne — 29. April 2008 @ 8:29

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